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Ein Hitchcock in der Rothenbach-Halle mit dem unglücklicherem Ende für Leipzig

Foto: Alibek Käsler
Foto: Alibek Käsler
02. Sep 2023
Ein Hitchcock in der Rothenbach-Halle mit dem unglücklicherem Ende für Leipzig

Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben ihr erstes Auswärtsspiel in der neuen Saison bei der MT Melsungen mit 27:28 (15:14) Toren verloren. Sowohl die Experten als auch Anhänger hatten zwischen den beiden Teams, die mit der vergangenen Saison nicht zufrieden sein konnten, ein enges Bundesligaspiel erwartet. Das wurde durch das knappe Ergebnis und den wechselvollen Spielverlauf unterstrichen. „Zum Schluss entschieden Kleinigkeiten das Spiel“, sagte Moritz Preuss nach dem Match.

Die körperkulturellen Handballer begannen das Auswärtsspiel in der Rothenbach-Halle im hessischen Kassel sehr nervös. Sie leisteten sich einige technische Fehler im Vorwärtsgang und mussten mehrere Kontertore hinnehmen. Außerdem versenkte der riesige Dainis Kristopans gleich mehrere Würfe aus dem Rückraum im Gästetor. So führten die Gastgeber am Anfang mehrmals mit zwei Treffern. Es stand 1:3, 2:4, 4:6 aus Leipziger Sicht.

Doch die Sachsen konnten sich steigern, vorneweg Luca Witzke, der in der ersten Halbzeit fünf Treffer erzielte, vor der Pause ohne Fehlversuch blieb, und darüber hinaus die eigenen Angriffe lenkte. Prompt wechselte die Führung, die Leipziger lagen selbst mit 14:12 beziehungsweise 15:13 Toren vorn, bevor die Mannschaften beim Spielstand von 15:14 Toren für die Grün-Weißen in die Kabinen gingen. „Wir hatten hinten noch keinen richtigen Zugriff“, blickte der Mittelmann der deutschen Nationalmannschaft und des SC DHfK Leipzig zur Halbzeit auf die ersten dreißig Minuten zurück.

Die DHfK-Männer kehrten mit neuem Engagement und einer viel aggressiveren Spielweise auf die Platte zurück und bauten die knappe Führung in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit aus. Sie lagen zwischenzeitlich mit drei Toren (17:14) und ansonsten mit zwei Treffern vorn. Doch dann scheiterten die Grün-Weißen gleich mehrere Male am überragenden Nebojsa Simic im gegnerischen Gehäuse und blieben einmal fünf Minuten und einmal vier Minuten ohne Tor. Obendrein ließ Viggo Kristjánsson in dieser heißen Phase einen Siebenmeter aus.

So drehte das Geschehen abermals. Dainis Kristopans, David Mandic und Rogerio Moraes Ferreira warfen Melsungen mit 27:25 Toren in Front. Die Gastgeber schafften es, diesen Vorsprung in der hektischen Schlussphase zu behaupten. In den letzten 30 Sekunden hatte der SC DHfK noch einmal die Gelegenheit, die Partie nochmals auszugleichen und einen Punkt aus Kassel zu entführen – es wäre mit Sicherheit nicht unverdient gewesen. Doch in der allerletzten Aktion des Spiels konnte Melsungen einen direkten Freiwurf von Marko Mamic blocken und damit den zweiten Heimsieg in der laufenden Saison sicherstellen. „Die Niederlage ist schmerzhaft, auch auf Grund unseres enormen Einsatzes. Wir waren an einem Punktgewinn nah dran, trotz unserer vielen technischen Fehler. Allerdings hätten wir unseren letzten Angriff auch besser ausspielen müssen. Da hätten wir cooler sein müssen“, sagte Moritz Preuss unmittelbar nach dem Spiel.

Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Es war ein spannendes und intensives Spiel, und ich bin letztendlich enttäuscht, dass wir keinen Punkt mitnehmen. Wir haben gekämpft, doch hatten viel zu viele Ballverluste im Angriff. Unseren letzten Angriff haben wir im sieben gegen fünf nicht clever genug gespielt. Wir haben im ganzen Spiel einfach zu viele Gelegenheiten liegen lassen. Das müssen wir heute erstmal sacken lassen und aufarbeiten.“

Roberto Garcia Parrondo (Trainer MT Melsungen)

„Es war ein hartes Spiel. Wir haben gewonnen und müssen zufrieden sein, aber Leipzig hat für mich heute sehr gut gespielt. Es war nicht unser bester Tag, wir haben nicht die beste Abwehr und auch nicht den besten Angriff gespielt. Darum war das Spiel sehr kompliziert. Doch schließlich bin ich sehr zufrieden mit unserem Sieg. Die Spieler sollen jetzt diesen Sieg in einem sehr harten Bundesligaspiel genießen.“

MT Melsungen gegen SC DHfK Leipzig 28:27 (14:15)

Torfolge: 4:2, 6:6, 9:8, 11:12, 12:14, 14:15, 14:17, 17:19, 20:19, 22:24, 24:25, 27:25, 28:27

MT Melsungen: Adam Morawski, Nebojsa Simic (9 Paraden); Julius Kühn 1, Erik Balanciaga Azcue 4, David Mandic 2, Adrian Sipos 1, Dainis Kristopans 10, Dimitri Ignatow, Rogerio Moraes Ferreira 1, Florian Drosten, Elvar Örn Jonsson 1, Arnar Freyr Arnarsson 1, Ivan Martinovic 1/1, Timo Kastening 5/4, Domagoj Pavlovic 1

SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner (1 Parade), Kristian Sæverås (9 Paraden); Andri Runarsson, Simon Ernst, Luca Witzke 6, Lukas Binder 1, Matej Klima 1, Marko Mamic, Moritz Preuss 4, Oskar Sunnefeldt, Maciej Gebala, Moritz Strosack 4, Tim Matthes 1, Franz Semper 3, Mika Sajenev, Viggo Kristjánsson 7/3

Schiedsrichter: Julian Fedtke (Berlin), Niels Wienrich (Berlin)

Siebenmeter Melsungen 6/5; Leipzig 4/3

Strafminuten Melsungen 14 Min; Leipzig 2 Min

Paraden Melsungen 9; Leipzig 10

Technische Fehler Melsungen 10; Leipzig 16

Pfostentreffer Melsungen 3; Leipzig 1

Zuschauer: 2.831

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