Leipzig kommt in Kiel unter die Räder

Das war eine mehr als deutliche Pleite am Himmelfahrt-Vorabend. Der Deutsche Rekordmeister THW Kiel war am Mittwochabend eine Nummer zu groß für die personell angeschlagenen Handballer des SC DHfK Leipzig. Bereits zur Halbzeit lagen die Sachsen – die ohne Klima, Ernst, Witzke und Peter antreten mussten – mit zehn Treffern im Hintertreffen (11:21). Auch im zweiten Abschnitt ging aus Leipziger Sicht nicht viel mehr. Immerhin gab der zukünftige Leipziger Tomáš Mrkva im Kieler Tor schon mal einen Vorgeschmack auf das, worauf sich die Grün-Weißen in der kommenden Saison freuen können. Mit 18 Paraden bewies der tschechische Nationalspieler immer wieder seine Klasse. Am Ende stand mit 24:39 sogar die höchste Niederlage der Leipziger Bundesligageschichte zu Buche.
Zu Beginn der Auseinandersetzung deutete sich eine derart hohe Niederlage noch überhaupt nicht an. Die DHfK-Männer begannen mutig und unbekümmert. Lucas Krzikalla brachte den SC DHfK nach fünf Minuten mit 2:3 in Führung. Jedoch war die Personaldecke der Leipziger ziemlich dünn. Abwehrspezialist Simon Ernst hatte sich im letzten Spiel gegen Hamburg eine schlimme Knieverletzung zugezogen. Auch Spielmacher Luca Witzke verletzte sich gegen Hamburg am Knie. Bis zuletzt hatten die Leipziger gehofft, dass der Nationalspieler bis zur Partie in Kiel wieder fit werden würde, doch es reichte nicht. Obendrein musste sich dann auch noch Rechtsaußen Staffan Peter krankheitsbedingt kurzfristig abmelden.
In den folgenden zehn Spielminuten lief für Leipzig überhaupt nichts zusammen. Die Hausherren aus Kiel schafften einen 9:1-Lauf, sodass die Zebras nach einer Viertelstunde bereits klipp und klar mit 11:4 vorn lagen. Der SC DHfK bekam seine technischen Fehler einfach nicht in den Griff. Außerdem war immer wieder Tomáš Mrkva im Kieler Kasten zur Stelle. Zum Seitenwechsel war der Rückstand der Leipziger bereits zweistellig.
Im zweiten Abschnitt konnte es doch eigentlich nur besser werden. So sah es zumindest am Anfang aus. Domenico Ebner war nun im Leipziger Kasten und wehrte in den ersten fünf Minuten gleich vier Bälle ab. Aus einem Zwischenstand von 23:11 machten Rogan, Hönicke, Binder und Rúnarsson durch vier Treffer in Folge ein 23:15. Der Grundstein für eine Aufholjagd war also gelegt. Doch kurz darauf ging der Faden wieder verloren.
Der THW Kiel drückte der Partie nun wieder seinen Stempel auf und lag nach 45 Minuten mit zwölf Toren vorn. Am 26.04.2018 hatte der SC DHfK Leipzig – ebenfalls gegen den THW Kiel – seine bislang höchste Niederlage der zehnjährigen Bundesligageschichte kassiert. Damals ging die Begegnung zu Hause mit eben diesen zwölf Treffern Unterschied (16:28) verloren. Doch diesmal wurde es noch bitterer. Routinier Patrick Wiencek, dem an diesem Abend zehn Treffer vom Kreis gelangen, setzte schließlich den Schlusspunkt zum 39:24-Endstand. Schon in drei Tagen haben die Sachsen die Chance, es beim nächsten Auswärtsspiel in Gummersbach viel besser zu machen.