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Punkteteilung nach einem dramatischen Kellerduell in Wuppertal

Tom Koschek erzielte das wichtigste Tor des Tages. Foto: Enrico Schneider
Tom Koschek erzielte das wichtigste Tor des Tages. Foto: Enrico Schneider
25. Okt. 2025
Punkteteilung nach einem dramatischen Kellerduell in Wuppertal

Die Fans aller Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen blickten am Samstagabend gespannt nach Wuppertal. Dort standen sich die beiden Kellerkinder Bergischer HC und SC DHfK Leipzig im direkten Duell gegenüber – und beide wollten um jeden Preis zwei Punkte mitnehmen. Wie von vielen Handballfans erwartet, entwickelte sich ein extrem harter Fight, in dem sich beide Mannschaften keinen Millimeter schenkten. Nachdem Leipzig in der ersten Hälfte das etwas bessere Team war, hatte der BHC im zweiten Abschnitt leichte Vorteile und war in der Endphase etwas näher am Sieg. Doch Tom Koschek erzielte 30 Sekunden vor Schluss den 28:28-Ausgleich für den SC DHfK. Am Ende verteidigten die Grün-Weißen den wichtigen Auswärtspunkt mit allem, was sie hatten.

Die Einstellung stimmte jedenfalls von der ersten Sekunde an. Nach fünf Minuten führten zwar die Hausherren aus Wuppertal mit 3:1, doch Moritz Preuss und Lucas Krzikalla stellten auf 4:4-Unentschieden. Das gleiche Spiel wiederholte sich unmittelbar danach: Der BHC ging erneut mit zwei Treffern in Führung, diesmal besorgte Blær Hinriksson den 7:7-Ausgleich. Fortan entwickelte sich – wie von den meisten Handballexperten erwartet – ein pures Kampfspiel. Bis in die Schlussphase der ersten Hälfte gelang es keinem Team, sich mit mehr als einem Tor abzusetzen. Drei Minuten vor der Pause brachte William Bogojevic den SC DHfK erstmals in diesem Match in Führung. Ahmed Khairi erhöhte auf 13:15, doch der Bergische HC konnte vor der Sirene noch einmal zuschlagen. So wurden die Seiten mit einem knappen Zwischenresultat von 14:15 für die Gäste aus Leipzig gewechselt.

Allerdings war der Vorsprung ruck, zuck dahin. Schlimmer noch: Der BHC kam mit einem 3:0-Lauf aus der Kabine, und DHfK-Trainer Raúl Alonso musste bereits 130 Sekunden nach Wiederanpfiff beim Stand von 17:15 mit einer Auszeit dazwischengrätschen. Die Leipziger fanden jedoch nicht so richtig den Faden und warfen zu viele Bälle weg. Um hier noch Punkte mitzunehmen, stand den DHfK-Männern eine Mammutaufgabe bevor, denn der Bergische HC führte eine Viertelstunde vor Schluss mit 23:20 und glaubte immer mehr an den Heimerfolg.

Besonders Lucas Krzikalla übernahm häufig Verantwortung und brachte Leipzig immer wieder auf Tuchfühlung. Neun Tore – vier davon vom Siebenmeterstrich – hatte der Routinier zuletzt am 11.11.2021 erzielt. Und auch die Torhüter sorgten in der Endphase für ganz wichtige Akzente: Erst parierte Tomas Mrkva beim Spielstand von 26:25 einen immens wichtigen Siebenmeter gegen Noah Beyer. Unmittelbar danach entschärfte Domenico Ebner ebenfalls gegen Beyer einen völlig freien Konter.

Auf dem Weg zum Ausgleich standen sich die Leipziger durch weitere unnötige technische Fehler zunächst selbst im Weg. Doch 30 Sekunden vor Schluss zappelte der Ball dann endlich zum 28:28-Ausgleich im Netz – Tom Koschek erzielte das wohl wichtigste Tor des Abends. Der BHC hatte zwar noch einen letzten Angriff, aber die Leipziger stemmten sich mit aller Macht gegen den Gegentreffer.

Na klar, die Sachsen waren mit dem klaren Ziel nach Wuppertal gefahren, beide Punkte mit in die Messestadt zu nehmen. Nichtsdestotrotz zeigten die Grün-Weißen unglaublich viel Kampfgeist und Willensstärke, um die Rückfahrt nicht mit leeren Händen antreten zu müssen. Ein Punkt, der im weiteren Saisonverlauf mit Sicherheit noch sehr viel Wert sein kann.

DANKE außerdem an über 100 DHfK-Fans, die in Wuppertal für großartigen Support im Gästeblock gesorgt haben – ihr wart fantastisch!

Raúl Alonso (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Ich glaube, dass die Zuschauer heute auf ihre Kosten gekommen sind. Bei einem Unentschieden hat man natürlich immer gemischte Gefühle. Ich möchte Markus zur sehr guten Leistung seines Teams gratulieren. Der BHC hat in den letzten Wochen sehr solide gespielt und sich stabilisiert. Wir wussten, dass es von Anfang an ein schwieriges Spiel wird. Wir sind gut gestartet, konnten uns gegen Ende der ersten Halbzeit absetzen und mit einem guten Gefühl in die Pause gehen. Das hat sich aber zu Beginn der zweiten Halbzeit geändert. Der BHC hat sehr gut umgestellt, und es hat etwas gedauert, bis wir eine Lösung gefunden haben. Die Halle war voll da – es hat Spaß gemacht, hier zu spielen. Wenn man die letzten Minuten anschaut, kann sich mein Trainerkollege vielleicht ein bisschen ärgern. Umso glücklicher bin ich, dass wir hier einen Punkt geholt haben, auch weil wir personell eingeschränkt waren. Als Piroch raus musste, waren wir im rechten Rückraum alternativlos. Franz Semper hat ein paar Minuten gebraucht, und wir mussten verschiedene Spieler ausprobieren. Am Ende haben wir den Punkt durch Kampf, Zusammenhalt und eine effektive Schlussphase geholt.“

Markus Pütz (Trainer Bergischer HC):

„Natürlich ärgern wir uns, weil wir 28:26 führen und dann nur mit einem Punkt rausgehen. Insgesamt war es ein starkes Spiel in einer tollen Atmosphäre. Wir hatten eine Phase mit technischen Fehlern, Leipzig macht das gut und geht knapp in die Pause. Danach starten wir stark in die zweite Halbzeit, kriegen die Abschlüsse, die wir haben wollten – und es ist schade, dass der letzte Pass nicht ankommt. Sonst hätten wir vielleicht den Deckel draufmachen können. Trotzdem ist es ein Punkt zu Hause gegen eine Mannschaft, die uns im Gesamtkonstrukt überlegen ist. Die Zuschauer haben uns super unterstützt. Zwei Spieler muss ich hervorheben: Eloy und Arnor, die in den letzten Wochen kaum trainieren konnten und trotzdem so durchgezogen haben. Jetzt ärgern wir uns kurz, aber nehmen das Positive mit und arbeiten weiter.“

Bergischer HC gegen SC DHfK Leipzig gegen 28:28 (14:15)

Tore Bergischer HC: Beyer 8, Maldonado 5, Scholtes 4, Seesing 4, Schöttle 3, Steinhaus 3, Wasielewsk 1

Tore SC DHfK Leipzig: Krzikalla 9, Khairi 3, Preuss 3, Hinriksson 3, Koschek 3, Lönn 2, Bogojevic 2, Semper 2, Rogan 1,

Siebenmeter: BHC 5/7, Leipzig 6/8

Paraden: BHC 12, Leipzig 7 

Zeitstrafen: BHC 8 Min., Leipzig 6 Min.

Technische Fehler: BHC 9, Leipzig 8

Zuschauer: 2.640 Handballfans in der Unihalle Wuppertal

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