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Bitterer Abend in Minden: GWD-Keeper bringt Leipzig zur Verzweiflung

Foto: Angela Metge
Foto: Angela Metge
14. Nov. 2025
Bitterer Abend in Minden: GWD-Keeper bringt Leipzig zur Verzweiflung

Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben es am Freitagabend nicht geschafft, in Minden den Bock umzustoßen. Nach einer guten ersten Hälfte verloren die DHfK-Männer im zweiten Durchgang trotz einer Drei-Tore-Führung den Zugriff – und Mindens Keeper Malte Semisch brachte die Sachsen mit 19 Paraden zur Verzweiflung. Nach einem 10:1-Lauf der Mindener verwandelte sich das Zwischenresultat von 15:18 für Leipzig in ein 25:19 für die Gastgeber. In der Schlussviertelstunde hatte der SC DHfK nach diesem Nackenschlag keine Antwort mehr. Uneingeschränkter Zusammenhalt und knallharte Arbeit sind nun in der gesamten grün-weißen Handballfamilie gefragt, um gemeinsam aus der aktuellen Situation zu kommen.

In den ersten zehn Spielminuten deutete sich bereits an, dass es ein sehr unangenehmer Abend für die Leipziger werden könnte. Zwar hatte Blær Hinriksson die Gäste mit 1:2 in Führung gebracht, doch dann übernahm der Aufsteiger aus Minden das Kommando. Nach zehn Minuten führten die Hausherren mit 7:4.

Die DHfK-Männer zeigten jedoch genau die richtige Reaktion. Peter, Piroch, Hinriksson und Rogan markierten vier Leipziger Treffer in Folge zur 7:8-Führung. Lukas Krzikalla sorgte vom Siebenmeterstrich dafür, dass die Sachsen nach 24 Spielminuten erstmals mit zwei Toren vorn lagen (12:14). Die letzten beiden Treffer der ersten Hälfte gingen auf das Konto des wiedergenesenen und schmerzlich vermissten Matej Klíma. Mit einem 15:16 für den SC DHfK Leipzig wurden die Seiten gewechselt.

Leipzig durfte die zweite Halbzeit in Überzahl beginnen und nutzte diesen Vorteil direkt aus. Die ersten beiden Torschützen nach Wiederanpfiff hießen Tom Koschek und Franz Semper, sodass der SC DHfK nun sogar mit drei Treffern führte und alles im Griff zu haben schien.

Doch dann wachte Malte Semisch auf. Der 2,08 Meter große Schlussmann, der das Torhüterduell gegen Domenico Ebner in der ersten Hälfte noch klar verloren hatte, parierte plötzlich nahezu jeden Ball. Egal, was sich der SC DHfK einfallen ließ – Semisch war zur Stelle. So gingen die Mindener plötzlich mit 21:19 in Führung und zwangen DHfK-Coach Raúl Alonso nach 38 Minuten zur Auszeit. Doch es änderte sich nichts, denn Semisch blieb eine unüberwindbare Mauer. Bereits nach 44 Minuten musste Alonso schon wieder auf den Auszeit-Buzzer drücken – inzwischen war der Mindener Vorsprung auf 24:19 angewachsen. Zehn Minuten blieb Leipzig ohne eigenen Treffer.

Der junge Caspar Gauer tankte sich danach zwar sehenswert durch und machte eigentlich alles richtig, doch auch er scheiterte am langen Bein von Semisch. Minden erzielte das achte Tor in Folge und ging mit einer Sechs-Tore-Führung in die Schlussviertelstunde. Lucas Krzikalla beendete endlich die Leipziger Torflaute, und auch der eingewechselte Keeper Tomáš Mrkva setzte mit einigen Paraden noch Akzente – doch es reichte nicht mehr, um die Partie noch einmal zu drehen. Mit einem enttäuschenden 32:26 mussten die DHfK-Männer die Heimreise antreten.

Egal ob Mannschaft, Fans oder Sponsoren – der Zusammenhalt der grün-weißen Handballfamilie ist gefragter denn je, denn nur gemeinsam kann und wird dem SC DHfK Leipzig die sportliche Wende gelingen.

Aaron Ziercke (Trainer GWD Minden): 

„Leipzig hat eine hohe Qualität im Kader und wir waren in der ersten Halbzeit etwas zu passiv, sodass wir dann in Rückstand geraten sind. Das haben wir dann in der Pause korrigiert und im zweiten Durchgang besser verteidigt. Dazu kommt natürlich noch Malte Semisch, der dann so gut wie alles hält. Wir sind noch lange nicht durch mit dem Klassenerhalt, aber mit jedem Punkt erhöhen wir die Chancen darauf. Wir müssen einfach jedes Spiel aufs Neue alles reinwerfen und sehen dann am Ende, ob es gereicht hat. Vor der Saison hat jeder gesagt, dass Minden keine Punkte holt und jetzt haben wir schon sieben. Von mir aus können wir gerne weiter so unter dem Radar laufen.“

Raúl Alonso (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Wir haben heute 25 Bälle verworfen, allein 17 in der zweiten Halbzeit. Dadurch haben wir den Glauben verloren und es auch nach den Auszeiten nicht geschafft, wieder in die Spur zu finden. Für die Einsatzbereitschaft im Training kann ich meinen Jungs keinen Vorwurf machen, aber wir müssen es dringend schaffen, auch im Wettkampf die nötige mentale Stabilität zu haben. Das haben wir heute vermissen lassen, was mir sehr leid für den Verein und die Fans tut. Wir werden alles tun, um weiter hart zu arbeiten.“

GWD Minden gegen SC DHfK Leipzig 32:26 (15:16)

Torschützen GWD Minden: Florian Kranzmann (8), Tom Bergner (5), Ian Weber (4), Malte Donker (4), Alexander Weck (4), Jakub Sterba (3), Karolis Antanavicius (2), Niclas Heitkamp (2)

Torschützen SC DHfK Leipzig: Franz Semper (4), Luka Rogan (4), Tom Koschek (4), Lucas Krzikalla (3/3), Staffan Peter (3), Matej Klima (2), Moritz Preuss (2), Blaer Hinriksson (2), Tomas Piroch (1), Caspar Gauer (1)

Siebenmeter: Minden 0/1, Leipzig 3/4

Zeitstrafen: Minden 8 Min, Leipzig 4 Min

Paraden: Minden 19, Leipzig 15

Technische Fehler: Minden 8, Leipzig 9

Zuschauer: 1.867 Handballfans in der Kreissporthalle Lübbecke

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