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Moral nach hohem Rückstand: Leipzig macht Gummersbach das Leben lange schwer

Foto: Philipp Ising
Foto: Philipp Ising
22. Nov. 2025
Moral nach hohem Rückstand: Leipzig macht Gummersbach das Leben lange schwer

Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben am Samstagabend im ersten Spiel unter Cheftrainer Frank Carstens keine Punkte erkämpft. Die Sachsen mussten sich dem VfL Gummersbach mit 34:27 geschlagen geben. Den Unterschied in dieser Partie machte jedoch einzig eine Blackout-Phase zwischen der 8. und 18. Spielminute – als Leipzig zehn Minuten ohne Treffer blieb und die Hausherren neunmal in Serie einnetzten. Die restlichen 50 Minuten war die Begegnung komplett ausgeglichen. Trotz hohen Rückstands gaben die DHfK-Männer in der zweiten Hälfte niemals auf und brachten die bisher zuhause ungeschlagenen Gummersbacher noch einmal richtig in Bedrängnis.

Die Auseinandersetzung begann vielversprechend. Krzikalla und Semper brachten den SC DHfK beim 0:1 und 1:2 in Führung. Nach einer Parade von Tomáš Mrkva erhöhte Matěj Klíma auf 2:4. Die neu freigesetzte Energie in der grün-weißen Mannschaft war auf der Platte deutlich spürbar. Doch es wäre verwunderlich gewesen, wenn alle „Krankheiten“ im Leipziger Spiel plötzlich wie weggeblasen wären. Und so gab es auch diesmal wieder eine Phase, in der beim SC DHfK gar nichts mehr ging und die Mannschaft keine Lösungen fand, um den Schaden in der Negativphase gering zu halten. Ganz im Gegenteil: Gummersbach erzielte satte neun Tore in Serie und führte plötzlich mit 11:4. „Dieses Spiel wird Leipzig nicht mehr gewinnen“, lehnte sich TV-Experte Stefan Kretzschmar bereits nach 15 Minuten weit aus dem Fenster.

Immerhin stabilisierten sich die DHfK-Handballer im weiteren Verlauf der ersten Hälfte und ließen den Rückstand nicht weiter anwachsen. Mit 19:12 wurden die Seiten gewechselt. Doch fünf Minuten nach Wiederanpfiff zog der VfL Gummersbach durch Kay Smits und Tilen Kodrin erneut auf neun Tore (22:13) davon. Solch hohe Rückstände hatten die Leipziger in dieser Saison bisher häufig den Mut geraubt – diesmal jedoch nicht!

Die Grün-Weißen gaben sich nicht auf, kämpften um jeden Ball und hatten nun ihre beste Phase im gesamten Spiel. Krzikalla blieb von der Siebenmeterlinie eiskalt, Rogan netzte vom Kreis, und auch die Rückraumreihe Piroch, Bogojević und Khairi hatte nun deutlich mehr Zielwasser. In der 48. Minute stand es plötzlich nur noch 25:23 – der SC DHfK hatte die letzten 15 Minuten mit 10:3 für sich entschieden und machte den heimstarken Gummersbachern das Leben noch einmal maximal schwer.

Der VfL fand in dieser Phase kaum Lösungen gegen die Leipziger – nur ein Mann hielt die Hausherren über Wasser: Nationalspieler Julian Köster. Er packte drei absolute Sonntagswürfe nacheinander aus, die alle im Leipziger Tor einschlugen. Ohne diesen Ausnahmespieler wäre die Partie womöglich komplett gekippt. Dazu kam es jedoch nicht, denn in der Schlussphase lief Leipzig die Zeit davon, wodurch die Fehlerquote wieder deutlich anstieg. Am Ende setzte sich der VfL Gummersbach mit 34:27 durch, doch der SC DHfK zeigte viele Ansätze, auf denen die Mannschaft aufbauen kann. Die Sachsen waren hier nämlich alles andere als chancenlos.

Frank Carstens (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Wir haben heute gesehen, was Leipzig schon die gesamte Saison zeigt: Wir haben Spielphasen, die absolut in Ordnung sind – und in unseren Fehlerphasen verlieren wir einfach zu hoch. Darüber müssen wir sprechen. Ich finde, die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit große Moral gezeigt. Wir hatten einen deutlich verbesserten Rückzug und standen hinten stabiler. Gummersbach hatte phasenweise wenig Lösungen, mit Ausnahme von Julian Köster – er hat das Spiel für Gummersbach entschieden. Am Ende machen wir wieder ein paar Fehler zu viel, sodass es minus sieben sind. Wir wissen, dass viel Arbeit vor uns liegt, aber wir haben heute punktuell viele gute Dinge gesehen und ich bin zuversichtlich, dass wir noch viele Schritte nach vorn machen können.“

Guðjón Valur Sigurðsson (Trainer VfL Gummersbach):

„Ich bin zufrieden und glücklich, dass wir gewonnen haben. In der ersten Halbzeit haben wir überragend gedeckt und so viele Blocks wie Torhüterparaden gehabt. Leipzig war am Anfang gut, aber wir haben das dann gut gemacht und ihre Fehler schnell über Gegenstöße bestraft. In der zweiten Halbzeit führen wir dann mit neun Toren – und dann kommt ein 12:6-Lauf für Leipzig, die das in dem Moment gut im Angriff lösen. Sobald Leipzig näherkam, haben wir uns nicht mehr an die Taktik gehalten, den Ball nicht mehr gefangen und undiszipliniert geworfen. Dadurch kamen sie auf zwei Tore ran und das hätte böse enden können. Als Julian reinkam, hat er wichtige Tore geworfen und Dominik hat ein paar Bälle gehalten, sodass wir am Ende einen 8:3-Lauf hatten. Der Sieg sieht dadurch höher aus, als er vielleicht hätte sein sollen. Ich bin zufrieden, aber nach neun Toren Führung hätte ich mir gewünscht, dass wir das anders handhaben. Auf der anderen Seite hatten wir aber auch einen Gegner, der Qualität hat – und diese sicher in den kommenden Wochen noch unter Beweis stellen wird.“

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