Heimniederlage unter schwierigen Bedingungen: Keine Punkte gegen Wetzlar

Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben auch das dritte Spiel der Saison 2025/26 verloren. Am Sonntagnachmittag machten die Grün-Weißen über weite Strecken des Spiels wieder einen Schritt nach vorn und führten nach 45 Minuten mit 19:15. Doch in der zweiten Hälfte rückte das Endergebnis nach einem medizinischen Notfall in den Hintergrund. Schlussendlich unterlagen die DHfK-Männer der HSG Wetzlar denkbar knapp mit 24:25.
Linksaußen Lukas Krzikalla stand diesmal von Beginn an auf der Platte, außerdem kehrte Franz Semper in die Anfangssieben zurück, nachdem am Donnerstag noch Neuzugang Tomáš Piroch den Vorzug erhalten hatte. Und Franz Semper lieferte prompt: Seine ersten drei Abschlüsse fanden allesamt den Weg in den Wetzlarer Kasten. So führten die DHfK-Männer nach gut fünf Minuten mit 3:2. Nach einer insgesamt sehr ausgeglichenen Anfangsphase ging Wetzlar nach einer knappen Viertelstunde erstmals mit 5:6 in Führung. Doch Leipzig antwortete unverzüglich: Semper und Krzikalla stellten die Verhältnisse wieder her, ehe Kapitän Lukas Binder nach einem Tempogegenstoß zum 9:7 erhöhte.
Dann parierte auch noch Tomáš Mrkva einen Siebenmeter. Doch die Leipziger ließen selbst einen Strafwurf liegen und vergaben eine weitere Großchance, sodass sich der SC DHfK nicht absetzen konnte. So blieb es bis zum Halbzeitpfiff eine äußerst umkämpfte Begegnung. Mit einer knappen 13:12-Führung gingen die Körperkulturellen in die Halbzeit.
Auch nach der Pause blieb es knapp. Tomáš Mrkva entschärfte den nächsten Siebenmeter, Blær Hinriksson stellte mit einem Heber auf 16:15. Nach einem medizinischen Notfall auf den Rängen musste die Partie dann jedoch für rund zehn Minuten unterbrochen werden. Dank der schnellen Hilfe und der sofortigen medizinischen Betreuung durch mehrere anwesende Ärzte konnte die betroffene Person stabilisiert werden, sodass das Spiel anschließend fortgesetzt werden konnte. Ein riesengroßer Dank geht an alle Helferinnen und Helfer für ihr schnelles Eingreifen sowie an die Fans für ihr Verständnis und die Ruhe in der Situation – da rückt der sportliche Wettstreit vollkommen in den Hintergrund.
Nach Wiederanpfiff schien der SC DHfK zunächst weiterhin voll im Rhythmus. Mrkva war hinten erneut zur Stelle und Franz Semper, dem an diesem Nachmittag zehn Tore aus dem Rückraum gelangen, knallte den Ball zum 19:15 ins Netz. Eine Viertelstunde vor Schluss hatte der SC DHfK bereits den Blinker Richtung Siegerstraße gesetzt.
Allerdings war nun irgendwie der Stecker gezogen. Die Grün-Weißen erspielten sich zwar weiterhin gute Chancen, doch die Bälle wollten einfach nicht mehr rein. Stefan Cavor glich sieben Minuten vor dem Ende zum 21:21 aus. Ahmed Khairi brachte die Leipziger nochmals in Führung, doch anschließend brachen vier Gästetreffer in Folge zum 22:25 den Leipzigern das Genick. Es waren nämlich nur noch drei Minuten auf der Uhr. Die Hausherren investierten nochmal alles: Adam Lönn stellte den 24:25-Anschluss her und kurz vor Abpfiff erkämpfte sich die DHfK-Abwehr den Ball. Im letzten Abschluss blieb Franz Semper leider sein elftes Tor verwehrt. Es gab zwar noch einmal einen direkten Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit, aber Wetzlars Schlussmann Anadin Suljakovic kratzte den Wurf von William Bogojevic gerade so von der Linie.
Momir Ilic (Trainer HSG Wetzlar):
„Natürlich ist das Wichtigste heute die Gesundheit – was da in der Halle passiert ist, geht über Handball hinaus, und ich hoffe, dass alles in Ordnung ist. Sportlich gesehen war es ein schwieriges Spiel für uns. Wir hatten in den letzten Tagen nur wenig Zeit zur Vorbereitung, teilweise mit reduziertem Kader. Zwei Spieler sind heute direkt zum Spiel angereist, trotzdem hatten wir viele Chancen. Als wir vier Tore zurücklagen, mussten wir die Abwehr umstellen. Danach sind wir zurückgekommen und haben Charakter gezeigt. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs, dass sie bis zum Ende gekämpft haben. Ähnlich war es schon in Kiel, und ich glaube, wir sind auf einem guten Weg. Es war ein großer Kampf gegen einen starken Gegner. Ich wünsche Raúl und seinem Team viel Glück für die nächsten Spiele.“
Raúl Alonso (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Zuerst einmal möchte ich mich im Namen der Mannschaft den Genesungswünschen anschließen. Das war ein sehr schwieriger Moment für alle, wenn der Sport plötzlich in den Hintergrund rückt – das ist völlig selbstverständlich. Zum Spiel: Glückwunsch an Wetzlar zu einem verdienten, wenn auch etwas glücklichen Sieg. Am Ende haben sie die besseren Entscheidungen getroffen. Meiner Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen. Wir haben es geschafft, das Spiel so zu gestalten, dass wir in der Schlussphase in Führung lagen und die Chance hatten, es zuzumachen. Trotz der kurzfristigen taktischen Umstellung haben wir klare Chancen herausgespielt – aber leider nicht genutzt. Das tut weh, weil wir die Punkte dringend brauchen. Es ist das dritte Spiel in einer Woche, ich sehe eine klare Entwicklung bei uns, aber am Ende stehen null Punkte. Das ist bitter und eine mentale Herausforderung, aber wir müssen weiter an uns und unsere Fähigkeiten glauben. Die Jungs haben heute alles reingeworfen und unser Publikum hat uns unglaublich unterstützt. Vielen Dank auch an die Sanitäter und Ärzte für ihren Einsatz.“
SC DHfK Leipzig – HSG Wetzlar 24:25 (13:12)
Tore Leipzig: Semper (10), Khairi (6), Hinriksson (4), Lönn (2), Binder (1), Bogojevic (1)
Tore Wetzlar: Simic (5), Ahouansou (4), Cavor (4), Nafea (4), Theiß (3), Grahovac (2), Vistorop (2), Mappes (1/1)
Siebenmeter: Leipzig 3/5, Wetzlar 2/4
Paraden: Leipzig: 13, Wetzlar 11
Zeitstrafen: Leipzig: 4 Min, Wetzlar: 4 Min
Technische Fehler: Leipzig 8, Wetzlar 7
Zuschauer: 3.713 in der QUARTERBACK Immobilien ARENA Leipzig